2005 Trento - Gardasee - Venedig



2005 Trento - Gardasee - Venedig

vom 18. Mai bis 21. Mai 2005
Bei bedecktem Himmel und etwas kühlem Frühlingswetter besammelten sich pünktlich um 06.45 Uhr 48 Reiseteilnehmer vis-à-vis der Kunsteisbahn, um an der Reise ins Südtirol teilzunehmen. Nach der obligaten Begrüssung durch den Obmann Rolf Nussbaumer und unseres Chauffeurs Wendelin Murer, übernahm für die nächsten vier Tage Roger Marcolin die Führung, denn er amtete wiederum als hervorragender Reiseleiter.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir Landquart und weiter ging es durch das Prättigau nach Klosters, um mit der RhB durch den Vereina nach Susch zu gelangen. Da noch kein Reiseteilnehmer die Verantwortung für das Wetter übernehmen wollte und Petrus mit dem Termin einige Schwierigkeiten hatte, konnte es nicht anders sein, als dass die Wolken tief hingen und es fast die ganze Strecke regnete. Nach einem Kaffeehalt und einem kurzen Beinelockern in Zernez führte uns die Reise weiter in Richtung Ofenpass. Die Bündner müssen sich besonders gefreut haben, denn je mehr wir uns der Passhöhe näherten, zuckerten sie kräftig die Landschaften und Bergspitzen.

Um über das Val Müstair einiges zu erfahren, stieg Herr Norbert Grond dem Car bei und stellte uns das wunderschöne Tal während der Fahrt bestens vor. Auch erklärte er uns die schön bemalten oder mit Graphiti-Zeichnungen geschmückten Häuser. Den nächsten Halt machten wir in Müstair, denn im Hotel Helvetia, welches im Besitze der Familie Grond ist, wurde uns ein sehr feines Mittagessen serviert. Danach führte uns Küchenchef Grond jun. in die Geheimnisse der Herstellung einer Bündnernusstorte ein. Um nichts zu vergessen, erhielten wir sogar das alte Familienrezept. Ja, wer weiss, ob sich vielleicht diese süsse Bündnerspezialität unter den feinen Kuchen und Cackes beim nächsten Golpernhöck finden lässt?!

Während der ganzen Reise bestanden die Malzeiten immer aus mehreren Gängen, welche wenn immer möglich, der Region angepasst waren. Auch die Liebhaber von Meeresfrüchten, kamen auf ihre Rechnung. Ebenfalls fehlte die notwendige Flüssigkeit aus verschiedenfarbigen Traubensorten nicht. Ein Espresso oder Cappuccino mit brandgefährlichem Feuerwasser gehörte natürlich dazu.

Gut gestärkt ging es weiter Richtung Meran – Bozen. Das Wetter wurde immer besser und der Regenschirm konnte nun endgültig verstaut werden. An soweit das Auge reicht sattgrünen Obstplantagen vorbei fuhren wir Trento entgegen. Pünktlich wie immer erreichten wir das Hotel Everest, wo wir bis Samstag bestens logierten. Einen ersten Blick aus dem Zimmerfenster und alles passte, denn bei den Wohnblocks gegenüber waren die Wäscheleinen nicht im Hof gespannt, sondern vor jedem Fenster – Viva Italia! Zu erwähnen ist, dass der so genannte Schlummertrunk immer bei Frühlingstemperaturen im Freien eingenommen werden konnte.

Am zweiten Tag begrüsste uns ein stahlblauer Himmel. Die Frühaufsteher waren schon auf dem Morgenspaziergang durch Trento und die gute Laune war bei allen Teilnehmern schon beim Frühstück nicht zu übersehen. Für heute waren einige Stunden Autobahn angesagt, aber wiederum an sehr schönen Obstplantagen und Rebbergen vorbei. Die Reise via Verona – Vicenza – Padova führte uns in die Lagunenstadt Venedig. Nach dem Bezahlen des Brückenzolls durften auch wir die Ponte della Libertà passieren und erreichten unser erstes Ziel, die Isola del Tronchetto.

Jetzt war manchem Reiseteilnehmer ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, denn wer hatte seiner lieben Gattin nicht schon längst versprochen: „Wir fahren ganz bestimmt mal nach Venedig!!!!!!!!“.

In langsamer, gemütlicher Fahrt und unter kundiger Führung von Roswita befuhren wir mit Taxi-Booten den Canale Grande. Ausführlich wurde uns die Geschichte der Stadt, die Architektur, die unzähligen Chiesas, Palazzis und Pontis erklärt und so erreichten wir bei starkem Verkehr den Markusplatz. Alle hatten nun genügend Zeit um einen Teil von Venedig selber zu erkunden. Unser lieber Markus der Weise sagte es richtig nach dem Apéro, „Venedig sehen und dann st.....“, denn seine paar Euro reichten nicht mehr fürs Essen! Nachdem die Tauben auf der Piazza bestens mit Futter bedient waren, Fotos geschossen und alle Karten an die Lieben zu Hause im richtigen Briefkasten einen Platz gefunden hatten, führte uns ein Gesellschaftsboot auf dem Wasserweg zu unserem Car zurück.

Über die Hauptstrasse erreichten wir Oriago di Mira, denn hungrig und durstig wurden wir nun im Restaurant Il Bruchiello mit einem Meeresfrüchte–Menü belohnt. Leider verfloss die Zeit allzu schnell und mit ein wenig Verspätung wurde die Fahrt nach Trento unter die Räder genommen. Die geplante Stadtbesichtigung musste leider auf ein nächstes Mal verschoben werden.

Am dritten Tag war wiederum super Wetter und eine grossartige Stimmung. Unser Ausflug führte über Neben- und Hauptstrassen an den Gardasee. Schon nach kurzer Fahrzeit erreichten wir das schöne Städtchen Riva, denn ab hier hatten wir freie Sicht auf den Lago di Garda. An Olivenhainen vorbei trafen wir schon bald im schmucken Städtchen Sirmione ein, welches auf eine nadelförmige Halbinsel gebaut ist. Hier hatten alle genügend Zeit, um die schmalen Gassen mit den vielen Einkaufsmöglichkeiten auszukundschaften, den Durst zu löschen oder dem Treiben der vielen Passanten zuzuschauen.

Unsere Reiseorganisatoren müssen eine weise Vorahnung einer möglichen Papstwahl gehabt haben, denn das Restaurant in dem das Mittagessen eingenommen wurde, trug den klangvollen Namen Papa in San Benedetto! Die Überraschung war perfekt, denn unser Jubilar Hanswerner Trütsch spendierte einen Champagner–Apéro. Herzlichen Dank dem Spender.

Am Nachmittag war der Besuch der Feuerwasser–Destillerie Poli angesagt. Nach einer kurzen Information über die Firmengeschichte, welche die letzten 100 Jahre Revue passieren liess, wurden wir über die Destillation ausführlich informiert. Grosszügig konnten die verschiedenen Grappas probiert werden. Es war für alle ein tolles Erlebnis, denn die Destillerie Poli ist ein Musterbetrieb und natürlich auch ihre Produkte. Nach dieser nicht alltäglichen Besichtigung führte uns die Reise an Bassano di Grappa vorbei in Richtung Trento. Nach Angaben unseres Reiseleiters sind die Wurzeln von den Marcolins hier in Bassano. Weiter durch das landschaftlich wunderschöne Val Sugana kehrten wir ins Hotel zurück.

Schon war Ultimo. Die Koffer gepackt, die Heimreise musste angetreten werden. Da in unserem Hotel auch noch ein Fahrerteam vom Giro d’Italia logierte, konnten am Samstagmorgen noch deren verschiedene Mannschaftswagen besichtigt werden. Auch die Wetterfrösche der italienischen Luftwaffe fehlten nicht und somit wussten wir bestens Bescheid betreffend des Einreibens von Sonnencrème. Die Tagesetappe des Giros bestand aus fünf Passüberfahrten, wir begnügten uns mit vier – im Car.

Das Trentino präsentierte sich wie im Bilderbuch. Wir durchquerten das schöne Val di Sole und erreichten bald den Passo del Tonale. Nach der Talfahrt ging es flugs wieder aufwärts zum Col dell’Aprica. Während der Fahrt nach Tresenda hatten wir einen wunderschönen Ausblick über einen grossen Teil des Veltlins. Alle waren sich einig, dass diese zwei Pässe nur aus engen links und rechts Kurven bestehen.

Mittagshalt in Bianzone, wo wir das Weingut „La Gatta“ besuchten. Herr Lino Triacca, der heutige Eigentümer, erläuterte uns persönlich die Geschichte dieses ehemaligen Dominikanerklosters. Nach einer kurzen Besichtigung waren wir seine Gäste und wurden mit Veltliner–Spezialitäten verwöhnt. Dazu konnten die verschiedenen Weine probiert werden. Nach dieser speziellen Stärkung führte uns die Reise nach Tirano, durch das schöne Val di Poschiavo weiter über den Berninapass. An St. Moritz vorbei nahmen wir den letzten Pass für diesen Tag unter die Räder. Ab der Passhöhe des Juliers konnten die ersten Frühlingsblumen der Bergfauna bewundert werden und unzählige Murmeli winkten uns zu oder pfiffen uns hinterher.

Ein letzter Caféhalt in Sils im Domleschg und anschliessend ging es zügig weiter der Kolin-Stadt entgegen. Wieder zu Hause angelangt, wurden wir mit Blitz, Donner und Regen begrüsst. Trotzdem sind sich alle einig. Wir durften vier ereignisreiche Tage in bester Freundschaft verbringen.

Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle unserem Weltklasse–Reiseleiter Roger Marcolin für die perfekte und vorzügliche Organisation, dem Kassier Walter Käppeli für das Amt des Zahlmeisters und unserem Obmann Rolf Nussbaumer für die Oberaufsicht ein recht herzliches Dankeschön aussprechen. Ein grosser Dank gehört auch Chauffeur Wendelin Murer, der uns nach 1550 km mit seiner sicheren und ruhigen Fahrweise wieder wohlbehalten nach Hause brachte.
Im Namen aller Reiseteilnehmer kann ich für das sehr gute Organisationsteam nur noch die zwei Worte schreiben:

Mille Grazie !


Willy Speck, Reiseberichterstatter

Programm

1. Tag
Hinreise nach Trento / Italien
Abfahrt um 07.00 Uhr ab Zug (Parkplatz Kunsteisbahn) mit Car von Wendelin Murer. Fahrt Richtung Bündnerland, durch den Vereina-Tunnel, Kaffeehalt in Zernez im Hotel Spöl. Weiterfahrt über den Ofenpass ins Münstertal. Mittag-essen im Hotel Helvetia in Müstair. Weiterfahrt durch schöne Landschaften Richtung Meran – Bozen - Trento.
17.30 Uhr Zimmerbezug für drei Nächte in unserem ***Hotel Everest in Trento (Hotel mit Halbpension).
Gemeinsames Nachtessen in unserem Hotel.

2. Tag
Ausflug in die Lagunenstadt Venedig
Um 07.30 Uhr Fahrt über Verona, Padua nach Venedig. Anschliessend Schifffahrt durch die Kanäle von Venedig. Erklärungen über Geschichte und Architektur durch Stadtführer. Mittagessen etwas später in der Nähe von Venedig. Nachher direkte Rückfahrt zum Zentrum von Trento mit gleich anschliessendem Stadtrundgang durch das historische Stadtzentrum. Nachher kurzer Spaziergang (ca. 15 Min.) zu unserem Hotel.
Gemeinsames Nachtessen in unserem Hotel.

3. Tag
Ausflug Gardasee und Besuch der Grappa-Destillerie Poli
Abfahrt um 07.30 Uhr über Malcésine – Garda nach Sirmione. Dort ca. zwei Stunden zur freien Besichtigung dieses idyllischen Ortes am Gardasee. Mittagessen im Restaurant Papa ausserhalb von Sirmione. Weiterfahrt über Verona – Vicenza nach Schiavon in der Nähe von Bassano di Grappa. Dort Führung durch die Grappa-Destillerie Poli. Anschliessend Weiterfahrt durch das landschaftlich schöne Val Sugana zurück zu unserem Hotel.
Gemeinsames Nachtessen im Hotel.

4. Tag
Heimreise über das Puschlav - Bündnerland
Abfahrt um 07.30 Uhr über den Passo di Tonale – Edolo – Col dell’Aprica – zum Weingut „La Gatta“ im Veltlin. In diesem den Weinproduzenten Fratelli Triacca gehörenden Hause, einem vor 500 Jahren erbauten ehemaligen Dominikanerkloster, sind wir Gäste für das Mittagessen und dürfen dabei verschiedene Weine dieses Hauses kennen lernen.
Anschliessend erfolgt die Rückfahrt über das Engadin, Chur, nach Zug.
Ankunft in Zug, Parkplatz Kunsteisbahn, ca. 18.45 Uhr.