2002 Ortasee und Piemont

vom 22. bis 25. Mai 2002

Die 15. Ehrenmitgliederreise führte an den Ortasee und ins Piemont.
Bei schönstem Wetter besammelte Obmann Rolf Nussbaumer um 06.45 Uhr die Reisegesellschaft beim Parkplatz neben der Kunsteinsbahn. Nur eine Absenz musste festgestellt werden. Ida war kurzfristig erkrankt. Gemäss Programm um 07.00 Uhr trat Rolf die Gesellschaft dem Reiseleiter Moritz Bossert ab und Chauffeur Ruedi Wipfli konnte die Reise mit 49 Personen unter die Räder nehmen. Der Grimselpass war noch nicht offen und so führte unser Weg über Bern, Fribourg, Montreux nach Brig. Frühstückhalt gab es im Autobahnrestaurant am Lac de la Gruyere. Je mehr wir gegen Süden kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Ganz anfangs des Simplonpasses gab es einen unfreiwilligen Aufenthalt. Auf der Passstrasse brannte ein Lastwagen und so konnten wir „fachmännisch“ die Löscharbeiten der Feuerwehr Brig beurteilen. Die Löscharbeiten kamen schnell voran, so dass unser bestelltes Mittagessen zeitlich eingehalten werden konnte. Im Hotel „Ganterwald“ in Rothwald, kurz vor der Passhöhe erwartete uns ein währschaftes, gutes Mittagessen. André und Gerda machten sich mit Servietten und Kaffee zu schaffen, aber alles war ja nur halb so schlimm. Nach dem Mittagessen war es endgültig vorbei mit dem trockenen Wetter. Der Aufenthalt im schwer geprüften Gondo fand bei strömenden Regen statt. Von der Glückskette war niemand zu sehen, aber das sollte sich ja nach unserem Besuch ändern. Das Unglücksdorf machte auf uns einen tiefen Eindruck. Je weiter wir nach Süden fuhren umso besser wurde das Wetter. Die Fahrt ab dem Simplon erfolgte über Domodossola an den Ortasee, wo wir in Pettenasco im Hotel Giardinetto unsere Zimmer bezogen. Nach dem Kofferauspacken, Duschen, Schminken, Rasieren ging es über zum Nachtessen, das der Hotelküche alle Ehre machte. Der offerierte Wein zum Nachtessen würde allerdings in der Schweiz noch unter Jugendschutz fallen. Dass die Fussballnationalmannschaft U21 der Schweiz an diesem Abend Italien nicht schlagen konnte, aber trotzdem in den Halbfinal kam, verschönerte den Abend und liess uns in den wohlverdienten Schlaf übergehen.

Der zweite Tag zeichnete sich besonders durch Regen aus. Ueberall war dieser nasse Geselle vorhanden und anzutreffen. Nach dem Morgenessen bestiegen wir vier Motorboote beim Hotel und machten eine Seerundfahrt, die trotz dem Regen und der „Nullsicht“ gemütlich war. In die Seerundfahrt eingeschlossen war ein Besuch der Isola San Giulio. Auf dieser Insel, respektive in der dortigen Kirche befand sich auch der Sarkophag des Don Giulio. Nicht einen Heiligen, aber einen „Seeliger“ hatten wir auch bei uns. Der Letztere ermöglichte es eine Katze (vierbeinig) ins Kircheninnere zu gelangen. Die Gruftbesucher konnten dann feststellen, dass der Heilige Don Giulio unter seinem Sarkophag durch eine lebendige Katze streng bewacht wurde. Die Kirche (Basilika) wäre ein Bijou, wenn sie unterhalten und renoviert würde. Es fehle das Geld, wurde gesagt. Im Anschluss an den kleinen Rundgang auf der Insel, oder dem Besuch des nächsten Restaurants, fuhren die vier Motorbote wieder vor um uns nach Pella zu fahren, wo wir im Restaurant Imbarcadero in Pella ein kleines italienisches Mittagessen einnahmen. Ruedi fuhr uns nach Orta, wo sich die Gesellschaft drittelte. Eine Gruppe machte eine Regenwanderung durch den Sacramonte, dem Park mit den lebensgrossen Statuen vom Leben von Franz von Assisi. Eine zweite Gruppe besuchte Orta und eben oder nur die dortigen Restaurants (Jassen). Eine weitere Gruppe fuhr mit dem Bus zurück ins Hotel um sich trocken zu legen. Zum Nachtessen waren alle wieder vereint. Ein weiteres Mal wurde uns ein ausgezeichnetes Nachtessen aufgetischt. Hier eine kleine Kostprobe: Gemüse/Quark-Törtchen, Rindfleisch mit Zichorie in Oel und Zitrone, Tagliatelle mit Bolognese-Sauce, geschnittenes Rindfleisch mit Ruccola und Rosmarin, Vichy Karotten, Apfelkuchen.

Ein wolkenloser Himmel begrüsste uns beim Morgenessen. Pünktlich um 08.30 Uhr startete Ruedi mit uns nach Alba und zur Weinprobe zu Giulio Grasso nach Treiso. Diesen Ort erreichten wir mit kleineren Umwegen. Eine Ueberraschung gab es bei diesem Wein- und Grappaproduzenten. Wir sollten angemeldet sein, leider wusste niemand etwas davon. So wusste man, dass nächstens eine Gruppe aus Zug kommen wird, aber genaueres war nicht bekannt. Unser lieber Walther A. hat vergessen den genauen Zeitpunkt mitzuteilen. Das Missgeschick wurde aber durch die Familie Grasso in erstaunlicher Ruhe und Schnelle behoben. Die Wartezeit verkürzte durch längeres Hundegebell, selbst René konnte die Ruhestörer nicht beschwichtigen. Bei diesem Produzenten konnte probiert, besichtigt und natürlich auch gekauft werden. Der Grappa fand ganz besonderen Anklang. Mit Geist versorgt fuhr uns Ruedi nach Barbaresco ins Antica Torre zum Mittagessen. Was uns hier geboten wurde war Spitze. Alle waren begeistert. Der Familie Albarello und dem Küchenpersonal unter der Leitung von Mutter Stefania gebührt grosse Anerkennung. Hier hatte Walter A. zu unserer vollen Zufriedenheit vorgesorgt, besten Dank. Den ganzen Tag hatten wir Kaiser-Wetter mit guter Sicht und einem unvergleichlichen Panorama der fernen Alpen. Alles war klar zu erkennen. Der Mont Blanc und alle anderen Bergspitzen links und rechts. Die Rückfahrt ins Hotel war nach der Wein- und Grappaprobe sowie dem hervorragenden Essen Erholung. Langsam kehrte die Stille im Bus ein. Die meisten machten ein verspätetes Mittagsschläfchen. Die Ruhe wurde nur von den durstigen Seelen mit dem Ruf nach Tranksame unterbrochen. Kaum im Hotel angekommen wagten sich ein paar unentwegte ins Schwimmbassin oder in den See um sich abzukühlen. Beim Nachtessen wurden wir einmal mehr mit einem ausgezeichneten Nachtessen verwöhnt. Es waren nach dem Essen nicht mehr grosse Aktivitäten zu erwarten. Es wurde still und stiller und einzelsprungweise suchte man das Zimmer auf um das müde Haupt niederzulegen.

Der letzte Tag ist angebrochen. Auf Grund der unsicheren Wetterlage fuhren wir auf den Monte Mattarone. Vorgesehen war eine Wanderung. Viel Aufregung beim Besteigen des Cars. Einer Reiseteilnehmerin fehlte die Geldbörse und eine andere beklagte das Fehlen der Schlüssel. Aber beide Sachen sind scheinbar noch auf der Reise oder dann zu hause auf seltsame Weise wieder zum Vorschein gekommen. Auf dem Monte Mattarone angekommen sahen wir leider nicht die sieben Seen und auch das Alpenpanorama erinnerte an die Wolke der Expo in Yverdon. Allerdings war das natürlich und daher auch eine kostengünstigere Version. Das Wetter zwang uns zur Abfahrt nach Ameno. Hier war Markt. Für die Speck’s gab’s hier völlig überraschend „Erna-Bohnen“, eine Seltenheit auch bei den Bohnen. Die Fahrt ging nun zügig nach Norden. Im Hotel Milano in Belgirate wartete ein nicht gerade dem Hause angepasstes Mittagessen auf uns. Zudem war Preis-Leistung hier in einem schlechten Verhältnis. Ganz überraschend luden uns Anni und Eugen zu einem Umtrunk in ihr Ferienhotel Eden in Brissago ein. Was die Familie Zellweger in kurzer Zeit im Garten bereitstellte ist anerkennenswert. Anni und Eugen besten Dank. Der Rest der Heimfahrt wurde eigentlich nur durch die unsinnige Warterei vor dem Gotthardtunnel unterbrochen. Zufrieden und glücklich sind wir nach Zug zurückgekehrt.

Am Schluss meines Reiseberichtes möchte ich danken, dem Reiseleiter Moritz mit Eveline für die verschiedenen Vorbereitungen und die umsichtige Reiseleitung, dem Kassier Walter (Gusti) für seine Arbeit als Zahlmeister, Roger für die Uebersetzertätigkeit, Rolf für die Führung unserer Gesellschaft und Ruedi für angenehme, unfallfreie Fahrt.
Hanswerner Trütsch