2000 Fürstenfeld

vom 21. Juni bis 24. Juni 2000

1. Tag: Schumpf Fritz sen. rief und alle 48 Teilnehmer und zwei Chauffeure kamen, auch wenn die Abfahrt „erst“ morgens um 04.00 Uhr angesagt war. Wie gewohnt waren die Reiseteilnehmer(innen) rechtzeitig beim Parkplatz bei der Kunsteisbahn und bestiegen den Car. Unser Standardchauffeur Ruedi Wipfli hatte diesmal aufgrund der grossen Reisedistanz Verstärkung durch den uns bestens bekannten Charly Häusler erhalten. Drei Minuten früher als vorgesehen, nämlich um 03.57 Uhr, starteten wir. Aufgrund der Tageszeit war es ruhig im Car. Nur hie und da wurde die Stille durch Schlafgeräusche unterbrochen. Die erste Teilstrecke führte uns über Feldkirch nach Pettnau, wo wir um 07.00 Uhr im Autobahnrestaurant das wohlverdiente Frühstück einnahmen. Wieder im Car fuhren wir über Salzburg, längs dem Mondsee nach Melk. Obwohl der Stift Melk internationalen Ruf hat, reizte es uns dennoch nicht, ihn zu besichtigen und wir bestiegen um 13.30 Uhr das Schiff „Prinz Eugen“ (nicht zu verwechseln mit Eugen Keiser) der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, um nach Krems zu fahren. Auf der Fahrt wurde uns ein ausgezeichnetes Fischmahl serviert, während wir die schöne Landschaft der Wachau durchfuhren was uns beeindruckte. In Krems angekommen erwartete uns Charly mit dem Car. Die Fahrt ging weiter über St. Pölten – Wiener Neustadt – Grosswilfersdorf nach Fürstenfeld, wo wir um 18.45 Uhr nach ca. 1'000 km Fahrt eintrafen. Die Stadteinfahrten waren beflaggt mit Schweizer-, Zuger- und Fürstenfelder-Fahnen. Im Hotel Fasch, wo wir die Zimmer bezogen, wurden wir von unseren Fürstenfelderfreunden Karl Kaplan und Erich Fladerer empfangen. Beim anschliessenden Grillabend im Hotelgarten, begrüssten uns auf sehr sympathische Art unsere Dolomitenbekannten Sepp Meier, Heidi Arber und Fritz Schwarzbart. Jedem Teilnehmer(in) übergaben diese ein kleines Fläschchen „Steinabrückler Löschwasser“. Der Grossteil der Reisegesellschaft suchte nach dem Essen müde die Zimmer auf. Ein paar Unentwegte genossen diesen ersten, wolkenlosen Sommerabend noch länger und lang. Es soll solche gegeben haben, die anderen Tags über Kopfweh klagten.

2. Tag: Nach einer heissen Nacht (temperaturmässig) wurden wir über die Programmänderungen orientiert. An diesem Tag erreichte das Thermometer beinahe 40 Grad Celsius. Dr. Franz Dimischl klärte uns im Car über die Geschichte Fürstenfelds und Umgebung auf. Alles war in früheren Zeiten hier „zu Gast“, Römer, Türken, Ungaren, Russen und Engländer. In Morgersdorf besuchten wir das Schlachtfeld der Schlacht gegen die Türken. Das Geschehen erklärte uns ein Fachmann lange und ausführlich, bei prallem Sonnenschein. Schatten war gefragt. Unsere Gedanken waren weit weg von der Schlacht beim nahe liegenden Restaurant hinter dem Museum. Von Mogelsberg, an der ungarischen Grenze, fuhren wir nach Fürstenfeld zurück. Beim Verlassen des Cars verspürte Franz der Fleischer reissende Gefühle, die er mitten in der Stadt kurzerhand in einer privaten Garage mit Hilfe einer Kartonschachtel von sich gab. Der Besuch des Ortsmuseums hat uns sehr beeindruckt, dies aufgrund der Gestaltung und des Ausstellungsgutes. Auch die Hilfe aus Zug ist fotographisch festgehalten. Das Bild stimmt, aber der Text „Stadtpräsident Hegglin, 1946“ nicht. Sehr wahrscheinlich sollte es heissen „Stadtrat Zehnder, oder Oberrichter Manfred Hegglin“. Der erwähnte Herr auf dem Bild zeigt sein Gesicht nicht. Am Mittagessen, das uns durch die Stadt Fürstenfeld offeriert wurde im Hotel Fasch, begrüsste uns Vizebürgermeister Franz Riegler und gab seiner Freude Ausdruck über unseren Besuch. Nach dem Mittagessen unternahmen wir einen Ausflug zu den Steirischen Thermen. Das Wasser kommt mit ca. 60 Grad Celsius aus dem Boden. Beide Bäder, Loipersdorf und Blumau haben uns durch die Grösse, die Anordnung und die Originalität beeindruckt. Ganz besonders das Rogner Bad in Blumau, welches durch Friedensreich Hundertwasser entworfen wurde. Kein Fenster wie das andere und alles krumm und nicht im Winkel, dafür farbenfroh. Die uns zugeteilte Führerin Renate Maier verstand es uns den Bau, die Funktion und Entwicklung dieses Bades zu vermitteln. Die Heimfahrt führte uns über den „Stadt Zug Platz“ in Fürstenfeld, auf dem ein Verkehrskreisel angebracht ist. Charly, unser zweiter Chauffeur fuhr mit dem Car zwei Ehrenrunden um den Kreisel, um unsere Referenz zu erweisen. Am Abend waren wir Gäste der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenfeld. Diese lud uns in eine nahe gelegene Buschenschenke, „Fasch-Schober“, auf einen Bauernhof ein. Was uns geboten wurde war ausserordentlich, Bauernspezialitäten, eigener Wein, Gebranntes und dazu ein Sommerabend wie im Bilderbuch. Im Namen des Bürgermeisters begrüsste uns Landtagsabgeordneter Franz Meissen. Ebenso begrüsste uns Karl Kaplan, Direktor der Stadt und Erich Fladerer, Ingenieur Freiwillige Feuerwehr Fürstenfeld sowie Werner Radl, Leiter der Jugendfeuerwehr. Unser Altpräsident und Reiseleiter Fritz Schumpf dankte für die gute Aufnahme und die erwiesene Gastfreundschaft der Stadt Fürstenfeld und der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenfeld. Als Anerkennung überreichte er zu Handen des Bürgermeisters sowie an Karl Kaplan und Erich Fladerer je eine Reproduktion eines grossen, alten Zugerstiches. Ganz besonders freute uns, dass die Damen unserer Fürstenfelder Gastgeber mit von der Partie waren. Geschenke durften von Seiten der Fürstenfelder Fritz Schumpf und Alt-Stadtpräsident Othmar Romer entgegennehmen. Bei den Ansprachen der Fürstenfelder kam klar zum Ausdruck, dass die Städtefreundschaft nur Dank der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug und der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenfeld aufrecht erhalten werden konnte.

3. Tag: Heute hiess es Abschied nehmen von Fürstenfeld. In Begleitung von Karl Kaplan und Erich Fladerer fuhren wir nach Graz, um diese Stadt, sofern dies in dieser kurzen Zeit möglich war, zu besichtigen. Für uns wurde ein exzellenter Führer der Stadt, Heribert Szakmary von der Stadtverwaltung durch unsere Fürstenfelderfreunde engagiert. Alle waren begeistert, auch wenn die Besichtigung eine Stunde länger dauerte als vorgesehen. Das Mittagessen wurde uns auf der Gartenterrasse im Restaurant Schlossberg offeriert. Ein Ort von dem man eine wunderschöne Rundsicht auf Graz hat. Alles war hergerichtet, bestellt und reserviert. Nun hiess es auch Abschied nehmen von Karl Kaplan und Erich Fladerer. Von Graz aus nahmen wir die Rückreise nach Zug, nochmals ca. 800 km, in Angriff. Unser Etappenziel war Lienz. Das erreichten wir über Klagenfurt. Aber nach Lienz führen, wie nach Rom, verschiedene Wege. Lienz, eine respektable Stadt, war vielen unbekannt und so blieb es auch. Im Hotel „Goldener Fisch“ bezogen wir die Zimmer, nahmen das Nachtessen ein und ab ging’s ins Bett um morgen fitt zu sein.

4. Tag: Heute muss die letzte Etappe unserer Reise in Angriff genommen werden. In der Nacht war ein Gewitter über die Gegend nieder gegangen, dadurch trat eine erhebliche Abkühlung ein. Die umliegenden Berge hatten über Nacht Schnee erhalten. Unsere heutige Fahrt ging über den Grossglockner – Zell am See – Mittersill – Gerlospass – Zillertal – nach Wiesing. Diese Fahrt führte an einer wunderbaren, noch intakten Landschaft vorbei. Imposant war der Abstecher zur Franz-Josefs-Höhe auf 2'312 m über Meer. Es schneite nicht mehr, aber der Grossglockner hüllte sich in Wolken. Imposant fanden wir auch die Krimmlfälle an der Strecke zum Gerlospass. Bei der Dorfwirtin in Wiesing wurde Halt gemacht um ein ausgezeichnetes Mittagessen einzunehmen. Die Serviererin Helga Müller war beeindruckend, auch Emil der Zugerseekenner war begeistert. Sein Weg dürfte sicher in Zukunft über Wiesing nach Kitzbühl führen. Der letzte Streckenabschnitt über Innsbruck – Arlbergtunnel führte uns nach Feldkirch, wo nochmals ein Kaffehalt eingelegt wurde. Glücklich und müde trafen wir um 21.00 Uhr in Zug ein.

Eine schöne, strenge und lange Reise gehört der Vergangenheit an. Dem Organisator Fritz Schumpf sen. gebührt ein grosser Dank ebenso seinem Finanzminister René Käslin. Diese Beiden organisierten ihre letzte Reise für unseren Club. Zukünftig werden jüngere Mitglieder des Vorstands die Aufgabe übernehmen. Dank gebührt aber auch unseren beiden Chauffeuren Ruedi Wipfli und Charly Häusler, der auch viel mit seinem Humor, Witz und Zuvorkommenheiten zum guten Klima beigetragen hat.

Hanswerner Trütsch